Ratgeber Recht: Wenn die Cloud wackelt: Wer trägt das Risiko?

Ob Lohnbuchhaltung, Zeiterfassung oder Kundenbeziehungsmanagement (CRM): Software-as-a-Service (SaaS) Verträge mit IT-Dienstleistern sind im Arbeitsalltag kaum mehr wegzudenken. Doch haben Sie sich schon einmal mit den Rechten und Pflichten auseinandergesetzt, die diese Dienstleistungen mit sich bringen? Gerade weil IT-Dienstleistungen so selbstverständlich genutzt werden, wird der Blick auf die Vertragsinhalte oft vernachlässigt. Viele Unternehmen verlassen sich auf die Versprechen ihrer Anbieter und gehen Verträge per Mausklick ein, ohne sich über mögliche Risiken Gedanken zu machen. Oft werden nur Vorteile der Digitalisierungsprozesse gesehen. IT-Verträge sollten jedoch in jedem Fall sorgfältig geprüft und verglichen werden. IT-Verträge enthalten nicht nur Klauseln zu den vereinbarten Leistungen. Häufig finden sich auch Bestimmungen zur Risikoabwälzung, wodurch IT-Dienstleister bei Ausfällen oder Störungen nicht haftbar gemacht werden können. Im Ernstfall bleiben Sie als Auftraggeber auf den Kosten und möglichen Rechtsstreitigkeiten sitzen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie bei IT-Verträgen genau hinschauen. Besonders wichtig sind die Laufzeit und Kündigungsfristen, der Zugriff auf Ihre Daten beim Vertragsende, klare Regeln zur Haftung bei Ausfällen sowie transparente Service-Vereinbarungen. Achten Sie ausserdem darauf, ob sich Verträge automatisch verlängern und ob Änderungen bei Preisen oder Leistungen möglich sind. Nur wer mögliche Risiken kennt, kann bewusst entscheiden. Ein ausgewogener Vertrag schafft Klarheit und ist für beide Seiten ein Gewinn. Ein blindes Vertrauen kann hingegen dazu führen, dass Ihr Unternehmen im Fall eines Cyberangriffs oder Systemausfalls die Risiken allein trägt. Wer IT-Verträge sorgfältig prüft und Anbieter vergleicht, schafft eine stabile Basis für die digitale Entwicklung im Unternehmen.

Sarah Dietschweiler,

MLaw Rechtsanwältin und Notarin,

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